Explosiver Anstieg der Kosten erfordert Energie-Effizienz

Klimaschutz Motiv für Maßnahmen

Montag, 22.08.2022

Knapp jeder zweite Handwerker bringt seinen Betrieb energetisch auf Vordermann.

Das sind beeindruckende Steigerungsraten: 2016 –7 Prozent, 2021 –10 Prozent, 2022 –16 Prozent! Nur – es handelt sich nicht um Gewinne oder Umsätze. Die Prozentzahlen beschreiben den durchschnittlichen Anteil der Energiekosten am Umsatz eines Handwerkbetriebs. Errechnet anhand der Einkaufsrechnungen für Energieträger wie Gas, Öl, Strom, Diesel und Benzin sowie erneuerbare Energien.

Schon der gestiegene Anteil in den fünf Jahren von 2016 bis 2021 zeigt deutlich: Auch für das Handwerk wird die möglichst energieeffiziente Arbeit immer wichtiger. Der explosive Anstieg auf 16 Prozent im Frühjahr 2022 (laut Handwerkskammer Dortmund) ist der Situation in der Ukraine geschuldet und setzt der gesamten Preisentwicklung noch die Krone auf …

Wie reagieren die Handwerksunternehmen auf diese Entwicklung? Das bringt eine Umfrage an den Tag, an der sich knapp 8.000 Betriebe beteiligten. Durchgeführt wurde sie im ersten Quartal des Jahres vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) gemeinsam mit den 53 Handwerkskammern. Wenig überraschend: Fast alle Unternehmen (95 Prozent) rechnen auch zukünftig mit weiter steigenden Energiepreisen. Und nahezu jeder zweite Betrieb (47 Prozent) hat in den letzten Jahren energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt oder will das in nächster Zeit tun. Aktuell planen solche Maßnahmen vor allem die Bau- und Ausbaugewerke, also auch die SHK-Branche. Vielleicht, weil sie in den letzten Jahren eher versäumt haben, vermutet der ZDH.

Bild zeigt Betriebsgebäude mit reichlich installierten PV-Anlagen: Ist das noch ein Betriebsgebäude? Oder schon ein „Solarkraftwerk“?
Quelle: Martin
Ist das noch ein Betriebsgebäude? Oder schon ein „Solarkraftwerk“?

Handwerksbetrieb wird Kraftwerk …

Hauptsächlich investieren Handwerksbetriebe in effizientere Maschinen und Anlagen (40 Prozent). Mit je einem Viertel folgen die energetische Sanierung von Betriebsgebäuden und die eigene Erzeugung von Strom oder Wärme. Letztere scheint an Bedeutung zu gewinnen, so der ZDH: „Die Eigenerzeugung von Strom und Wärme ist auch der einzige dieser Bereiche, der auch für zukünftig umzusetzende Maßnahmen häufig genannt wird (26 Prozent), während die anderen drei Bereiche merklich an Bedeutung verlieren. Stattdessen soll nun deutlich häufiger in Anlagen zur Speicherung von selbst erzeugter Energie investiert und Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge angeschafft werden (jeweils 21 Prozent).“

Motiv für energetische Sanierungen sind in erster Linie die hohen Energiekosten, sagen 84 Prozent der Handwerksunternehmer. Aber auch ein gestiegenes Umweltbewusstsein kommt zum Tragen: Ganze zwei Drittel der SHK- und Ausbaubetriebe geben Klimaschutz als treibende Kraft für energetische Maßnahmen an. Nicht gänzlich selbstlos: Damit verbunden ist der Wunsch nach einem besseren Image bei Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern.

Tabelle: So sieht das Handwerk die Hürden für energieeffiziente Maßnahmen.
Quelle: ZDH
So sieht das Handwerk die Hürden für energieeffiziente Maßnahmen.

Als größte Hürde für energieeffiziente Investitionen werden sprunghaft wechselnde Rahmenbedingungen durch die Politik gesehen. Gefragt nach den Gründen, warum entsprechende Maßnahmen bislang weder durchgeführt noch geplant sind, steht an erster Stelle mangelnde Wirtschaftlichkeit.

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