Der (Daten-)Schlüssel zum Erfolg

Smart-Home – muss das Handwerk draußen bleiben?

Mittwoch, 28.07.2021

Handwerker aufgepasst! Das Smart-Home könnte eure unternehmerische Freiheit einschränken!

Wer hält den „digitalen“ Schlüssel für das Smart Home in der Hand? Da ist speziell das SHK- und Elektrohandwerk gefordert: Der Zugriff auf alle im Smart-Home anfallenden Daten ist auch der Schlüssel zum geschäftlichen Erfolg. Ohne den Zugang zu den Daten wäre die „Degradierung“ des Handwerkers zum austauschbaren Nur-noch-Dienstleister die wenig wünschenswerte Alternative… Das befürchten zumindest die Autoren dieser Studie.

Bei aller „digitalen“ Liebe: Letztlich entscheidet die persönliche Beratung von Mensch zu Mensch über den geschäftlichen Erfolg…
Quelle: ZVSHK
Bei aller „digitalen“ Liebe: Letztlich entscheidet die persönliche Beratung von Mensch zu Mensch über den geschäftlichen Erfolg…

Denn schon derzeit entstünden im Rahmen von Smart-Home-Lösungen Probleme durch das Datenmonopol der Hersteller. Der sammle diese Daten zur eigenen (cloud-basierten) Diagnose und Fernwartung. Weitergeleitet werden die Daten dabei ausschließlich an vertragliche Servicepartner. „Bereits heute ist bei der Installation eines Smart Home durch den Handwerker vom ersten Kundenkontakt bis zur Errichtung und später im After-Sales-Service – insbesondere der Fernwartung – alles digital verknüpft“, so die Wissenschaftler. Zentrale Herausforderung für das SHK- und Elektro-Handwerk sei daher, auch in Zukunft Zugang zu allen Daten zu haben, die im Smart Home anfallen. Und: „Sollten im Smart-Home-Bereich durch Hersteller über datenzentrierte Plattformen einzelne Handwerksunternehmen ausgeschlossen werden, könnte dies in die Freiheit des Handwerks eingreifen, in den Bereichen Kalkulation, Materialauswahl und Distribution.“

Aber auch im Baugewerbe insgesamt drohen zerstörerische Entwicklungen durch die Digitalisierung, da Plattformen meist von Externen betrieben würden. Konkretes Beispiel: Wohnungsbaugesellschaften koordinieren über eine Plattform ganz genau, wann welcher Handwerker welche Dienstleistung in einem Gebäude durchführen soll.

In sechs Schritten gelingt die digitale Transformation des Handwerksunternehmens.
Quelle: ZDH/Mittelstand Digital
In sechs Schritten gelingt die digitale Transformation des Handwerksunternehmens.

Handwerksunternehmen würden also nicht nur wegen der B2C-Plattformen, also im Kontakt mit dem Verbraucher, Druck zu Veränderungen erfahren. Darüber berichtet das SanitärJournal hier. Hauptsächlich komme dieser Druck über datenzentrierte Plattformen im B2B-Bereich: „Das spielt zunächst vor allem in Branchen eine Rolle, welche sich durch skalierfähige, vernetzbare Industrieprodukte oder eine digitale Fertigung auszeichnen. Haupttreiber der Nutzung von Plattformen sind die industriellen Hersteller und Entwickler der Produkte. Diese versuchen durch den Einsatz von intelligenten Produkten zunehmend direkt an den Endkunden heranzutreten und im After-Sales-Bereich neue digitale Lösungen anzubieten“, heißt es in der Studie.

Weiterhin sei eine einheitliche Regulierung von Schnittstellen notwendig: „Die sollten möglichst offen gestaltet und einheitlich gekennzeichnet sein, um Barrieren für Handwerker bei der Nutzung und Verknüpfung von Produkten verschiedener Hersteller abzubauen bzw. ganz zu vermeiden“, empfehlen die Experten.

Die gegenwärtige Zurückhaltung vieler Handwerksbetriebe bei der digitalen Transformation sei zwar aus konjunkturellen Gründen verständlich, so die Studie. Aber: „Sie schwächt die künftige Marktposition des Handwerks und stärkt die Anreize für externe Akteure, eigene Plattform-Lösungen am Markt durchzusetzen. Die systematische und langfristig orientierte Befassung mit der digitalen Transformation ist daher von Handwerksseite zu forcieren, um nicht künftige Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Die Kosten und Entwicklungsrisiken sind dabei in Kauf zu nehmen.“

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