Software & Organisation

Corona – Krise und Chance? Auf jeden Fall Veränderung

Dienstag, 23.06.2020

Weil das Thema a) so interessant ist und b) Potential hat, die Ausstellungswelt nachhaltig zu ergänzen, hat die Redaktion des SanitärJournals dazu „Scireum“-Geschäftsführer Michael Haufler im Video-Chat interviewt. Den Beitrag gibt es in voller 17.01-Minuten-Länge und -Schönheit auf YouTube zu sehen.

Baut nicht nur virtuelle Großhandelsausstellungen, sondern ist auch ein interessanter Partner im virtuellen Interview: „Scireum“-Geschäftsführer Michael Haufler; im Gespräch mit SanitärJournal-Chefredakteur Eckhard Martin.
Quelle: Martin
Baut nicht nur virtuelle Großhandelsausstellungen, sondern ist auch ein interessanter Partner im virtuellen Interview: „Scireum“-Geschäftsführer Michael Haufler; im Gespräch mit SanitärJournal-Chefredakteur Eckhard Martin.

VDS: Abruptes Ende des Aufschwungs

Wie dringend notwendig es ist, sich unabhängig von eventuellen zwischenzeitlichen Lockerungen von Ausgangssperre und Ladenöffnungsgrößen Gedanken über die Ausgestaltung zukünftiger Geschäftsbeziehungen zu machen, zeigt im Übrigen schon der Blick auf eine Eilumfrage der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) bei Mitglieds- und Partnerverbänden aus April. Insgesamt rechnet der Dachverband nach zehn Wachstumsjahren in Folge 2020 mit einem „abrupten Ende“ des Aufschwungs. Jens J. Wischmann, Geschäftsführer des Dachverbandes: „In die Auswertung sind die Angaben von sieben der maximal neun möglichen Verbände eingeflossen. Da dadurch die drei Marktstufen Industrie, Fachgroßhandel und Fachhandwerk repräsentiert seien, können die Resultate als aussagefähig für die gesamte Branche gelten.“

VDS-Vorsitzende Andreas Dornbracht rechnet fest damit, dass der kumulierte Jahresumsatz des Wirtschaftszweiges von zuletzt rund 25 Mrd. Euro 2020 „kräftig ins Minus rutscht“. Auf eine „gewisse Stabilisierung“ lasse in Deutschland die Bedeutung der Branche hoffen, die unter anderem eine sichere Wasserversorgung gewährleiste. Im Übrigen spiele der Sanitärbereich unter Hygiene- und Gesundheitsaspekten auch generell eine positive Rolle. Diese Tatsache könne in der „zunehmend dramatischeren Situation“ eventuell ebenfalls ein wenig helfen.

Beim Blick auf die generelle Badkonjunktur 2020 (ohne Corona-Effekte) liefere die Branche zwar heterogene, aber mehrheitlich skeptische Prognosen. Die Einschätzungen reichten von „eher positiv“ bis „eher negativ“. Für Dornbracht sind jedoch die „massiv ansteigende Verbraucherverunsicherung und die daraus resultierenden Gefahren für Kaufkraft und -neigung schwere Hypotheken für die kurzfristige Entwicklung“. Mittel- und langfristig müsse sich die Branche zudem auf starke Veränderungen im Informations- und Investitionsverhalten der Bevölkerung einstellen. Dabei sei auch die VDS als Dachverband gefordert.

Kommt das noch einmal wieder – dieses Schaulaufen des „Größer / Schöner / Spektakulärer“ der Hersteller auf den Fachmessen im Lande? Mit den teilweise so wunderschön kreativen Inszenierungen, die Produkte erst wirklich erlebbar machen wie hier, 2015 auf der GET Nord?
Quelle: Martin
Kommt das noch einmal wieder – dieses Schaulaufen des „Größer / Schöner / Spektakulärer“ der Hersteller auf den Fachmessen im Lande? Mit den teilweise so wunderschön kreativen Inszenierungen, die Produkte erst wirklich erlebbar machen wie hier, 2015 auf der GET Nord?

Kommunikation sortiert sich neu

Wie schnell und deutlich sich andere Marktteilnehmer dazu bereits in Position gebracht haben, zeigt im Übrigen das fast schon inflationäre Angebot an „digitalen Messen“. Während sich die etablierten „analogen“ Regionalmessen noch vom Prinzip Hoffnung nähren und beispielsweise in Essen an der Verschiebung in den Herbst festhalten oder sie in Nürnberg gleich auf die turnusmäßig nächste Veranstaltung in 2022 „vertagt“ haben, gerieren sich im Netz unterschiedlichste Anbieter digitaler Warenpräsentationslösungen als mögliche Alternative zu den etablierten Messeplatz-Hirschen.

Dass es dabei des Öfteren weder mit der Qualität der digitalen Aufbereitung noch mit der tatsächlichen Reichweite wirklich weit her war und ist – sei´s drum. Hier zählt augenscheinlich das Klappern, das traditionell zum Handwerk gehört und sich erst perspektivisch daran messen lassen muss, ob der damit verbundene Aufwand sich letztlich für die Teilnehmer aus der SHK-Markenwelt wirklich ausgezahlt hat. Manche Bilanz dürfte dann zweifellos darin münden, dass er zwar tatsächlich deutlich geringer war als bei einer stationären Messe, für das Ergebnis aber immer noch viel zu hoch…

Sollte das wirklich die Zukunft der Fachmessen (eine Szene 2018 aus Nürnberg) sein: Großzügige Ausstellungsflächen, die durch freien Raum wirken, nicht  minder großzügige Wandelgänge, auf denen sich die wenigen Besucher verlieren – und über allem der einende Frust über hohe Kosten und mangelnde Kontaktzahlen?
Quelle: Martin
Sollte das wirklich die Zukunft der Fachmessen (eine Szene 2018 aus Nürnberg) sein: Großzügige Ausstellungsflächen, die durch freien Raum wirken, nicht minder großzügige Wandelgänge, auf denen sich die wenigen Besucher verlieren – und über allem der einende Frust über hohe Kosten und mangelnde Kontaktzahlen?

Besonders einfach hat es in diesem Zusammenhang, naheliegenderweise, die „XR Expo“, die Ende Juni zum vierten Mal in Stuttgart stattfinden soll(te). Die Neuheitenschau mit den Themen Virtual, Augmented und Mixed Reality, die über das „XR“ die Verknüpfung virtueller und Echtwelt-Umgebungen und -Realitäten schon im Namen führt, wird schlankweg – ins Internet verlegt, findet dort wie geplant am 25. und 26. Juni 2020 statt. Mithilfe einer interaktiven Event-App können dann Aussteller und Besucher an der XR Expo virtuell teilnehmen und durch einfache Web-Streams bis hin zu immersiven kollaborativen XR-Umgebungen neue Erfahrungen sammeln, sagen die Veranstalter. Das Tech-Event biete sowohl Expo als auch Kongress für professionelle Anwender aus den Bereichen Industrie, Architektur, Medizin, Handel und Handwerk. Wer mehr wissen will, kann sich unter www.xr-expo.com einklinken.

Von Eckhard Martin
Chefredaktion SanitärJournal
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