Betriebsarten
Die Geberit-Hygienespülung kann auf verschiedene Betriebsarten eingestellt werden. Die Spülintervalle und -mengen lassen sich an die Gegebenheiten vor Ort optimal anpassen. So können über eine integrierte Zeitschaltuhr feste Spülintervalle oder Spülzeitpunkte definiert werden. Durch eine vorgelagerte Sensorik zur Temperatur- oder Volumenstrommessung können die Spülvorgänge auch ereignisgesteuert und damit besonders zielgenau ausgelöst werden. Für Einsatzbereiche wie beispielsweise gewerbliche oder öffentliche Gebäude muss darüber hinaus individuell bestimmt werden, welche Steuerungsart für die jeweilige Sicherungsaufgabe geeignet ist.
Betriebsart: Zeit
Zeit auslösende Spülprogramme sind überall dort sinnvoll, wo eine bestimmte Dauer der Nutzung sowie auch Nutzungsunterbrechungen den Betrieb bestimmen. Ein Beispiel sind Schulgebäude, wo durch die Hygienespülung automatisch nach jedem Wochenende sowie während der Ferienzeiten der Wasseraustausch sichergestellt wird. So kann bei der Einstellung eine bestimmte Uhrzeit (zum Beispiel 6:00 Uhr) mit einem oder mehreren Wochentagen verknüpft werden.
Betriebsart: Intervall
Die Anforderungen an den Erhalt der Trinkwassergüte ergeben sich nicht nur aus der Trinkwasserverordnung. Im gewerblichen Bereich bestimmen beispielsweise Arbeitsstättenrichtlinien oder allgemeingültige Verkehrssicherungspflichten, dass an den Entnahmestellen hygienisch einwandfreies Trinkwasser verfügbar sein muss. Mit der Intervallsteuerung können Spülungen in Zeitabständen erfolgen, die nicht an den 24-Stunden-Zyklus angelehnt sind. Die Intervallsteuerung orientiert sich somit nicht nach festgelegten Zeitpunkten, sondern nach der tatsächlichen Nutzung. Ein Beispiel sind Wasch- und Duschräume in einem Industriebetrieb, wo beispielsweise vor jedem Schichtbeginn die Trinkwasserleitungen kalt gespült werden sollen.
Betriebsart: Temperatur
Die Überwachung der Temperatur ist insbesondere für das „Trinkwasser kalt“ von Bedeutung. Überschreitet die gemessene Kaltwassertemperatur die Temperaturgrenze (max. 25 °C; empfohlen werden 20 °C), muss die Geberit- Hygienespülung den überwachten Leitungsabschnitt so lange spülen, bis die Temperaturgrenze wieder erreicht ist. Für die Steuerung in Abhängigkeit von einem Temperaturwert muss an der betreffenden Stelle innerhalb der Leitungsanlage die Ist-Temperatur erfasst werden. Hierzu stehen im Sortiment des Herstellers Temperatursensoren zur Auswahl, die als Leitungsarmatur installiert werden.
Betriebsart: Volumen
Diese Variante eignet sich, um definierte Nutzungsabschnitte entweder präventiv oder reaktiv zu spülen. Ein Anwendungsbeispiel ist ein Sanitärraum im Saunabereich einer Wellnesseinrichtung, der nur an bestimmten Wochentagen genutzt wird. Dieses Spülverfahren wird bei Geberit als volumenoptimierte Differenzspülung bezeichnet. Mit einem zum Sortiment gehörenden Volumenstromsensor durchläuft die Steuerung die Schritte „messen – vergleichen – differenzieren – reagieren“, so dass in der zu überwachenden Einheit nicht mehr Wasser als nötig ausgespült wird.
Signalübermittlung und Entwässerung
Die Geberit-Hygienespülung stellt die Schnittstellen RS485 sowie Digital I/O zur Verfügung. Eine neu entwickelte Steuerungs- und Regeltechnik ermöglicht zudem, Einstellungen zu Spülmengen und Spülintervallen per Smartphone oder Tablet-PC vorzunehmen. Die Kommunikation zwischen den mobilen Endgeräten und der Hygienespülung erfolgt über eine Bluetooth-Verbindung. Für die Betriebsarten Temperatur und Volumen ist in der Planung jeweils die Länge für die Signalübertragung zwischen dem Temperatur- oder Volumenstromsensor und der Hygienespülstation zu berücksichtigen.
Integraler Bestandteil der Geberit Hygienespülung ist ein dem Magnetventil beziehungsweise den Magnetventilen vorgeschalteter Volumenstromsensor. In Kombination mit einem Ringspeicher lassen sich die Spülvorgänge – Spülbeginn, Spülvolumen, Spülende und optional die Temperatur – exakt protokollieren. Das Protokoll wird über die Bluetooth-Verbindung mit Smartphone oder Tablet-PC ausgelesen.